//Stefan Taubmann
Siehe, Neues ist geworden. (2 Kor 5,17)
Aufbruch – Endlich Frühling. Die Erde bricht auf. Osterglocken und bald auch Tulpen brechen durch den harten Boden und schenken uns ihre wunderbaren, farbenfrohen Blüten. Nachdem die Zwiebeln ein paar Monate in der Erde geruht haben, bringen sie neues Leben hervor. Was für ein starkes Bild zeigt uns die Schöpfung da Jahr für Jahr. Es ist schon eindrucksvoll, dass sich neues Leben oft erst durch eine harte Kruste die Bahn brechen muss. Die harte Kruste muss erst aufbrechen, damit neues Leben daraus schlüpft, wie das Küken aus dem Ei.
Abbruch – Wenn ich daran denke, wie wir mit vereinten Kräften im Dachgeschoß seit Anfang des Jahres Decken und Wände abgebrochen haben, Fußböden und Sanitäranlagen entfernt haben, dann muss ich selbst staunen. Wir haben das alles auf uns genommen, weil wir die Vision hatten, dass danach etwas Schönes und Modernes entstehen wird. Altes herausbrechen, damit Neues entstehen kann.
Umbruch – Es gibt Zeiten, in denen langjährige Mitarbeiter ein Amt niederlegen, um selbst wieder neue Wege zu gehen. Dann braucht es andere, mutige Menschen, die an dieser Stelle neu einsteigen und mit ihrer Handschrift einen Grundstein für kommende Jahre legen. Diese Veränderungen gehören zum Leben dazu, auch wenn uns diese Umbrüche einiges abverlangen. Doch die Zeit bleibt weder stehen noch lässt sie sich zurückholen. Es ist der Lebensfluss, der uns weitergehen lässt. Und das ist gut so. Deshalb sind Umbrüche wichtige und empfindliche Zeiten. Besonders spüren wir dies gerade im Gemeindebüro, das Renate Schwerdtfeger über viele Jahre geprägt hat. Mit viel Dankbarkeit blicken wir zurück auf diesen besonderen langen Weg. Und nun sind wir dankbar, dass wir mit Annette Oesterhaus eine neue Ergänzung im Team haben, die mit uns den nächsten Streckenabschnitt gestalten wird. Dank für das Vorherige, und Mut für das Neue.
Aufbruch – Das bedeutet gleichzeitig auch, sich weiter auf den Weg zu machen. In den Geschichten Gottes mit den Menschen gibt es immer wieder diesen Ruf zum Aufbruch. Das heißt auch, dass wir die Menschen um uns herum mitnehmen. Dafür haben wir Anfang Februar ein tolles Gemeindeseminar Open Space erlebt, in dem mancherlei Aufbrüche konkret wurden. Ideen wurden zusammengetragen, wie neue Hauskreise entstehen können, wie wir Gemeinde in Beziehungen stärken können, wie wir weiter als G26 in Gera relevant sein wollen, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Dabei merken wir auch, dass alle, die sich in irgendeiner Form engagieren, dazugehören und wertvoll sind. Gemeinde lebt vom Ehrenamt und den vielen Köpfen und Händen. Auch unsere Kita Schatzkiste wäre nichts ohne das wunderbare, wachsende Team. Ebenso wäre unser Haus der Begegnung nicht in diesem Sinne möglich, wenn wir nicht ein fleißiges Hausteam hätten, das immer wieder neuen Zuwachs bekommt. Alle zusammen möchte ich einladen aufzubrechen, Neues zu wagen, das Bestehende treu weiter zu entwickeln, und offen zu bleiben für neue Beziehungen und Wege. Dazu passt auch unser neues Gemeinde-Kennenlern-Seminar, zu dem Micha Steppan und ich herzlich einladen möchten.
Aufbruch – Das hat auch immer etwas mit dem offenen Grab an Ostern zu tun. Jesus wurde nach furchtbarem Leiden noch ans Kreuz geschlagen und anschließend ins Grab gelegt. Doch er ist auferstanden. Der Tod konnte ihn nicht halten. Jesus ist das Leben und schenkt auch uns neues Leben mit ihm. Ich möchte euch einladen, Ostern zu feiern als wunderbares Bild für den Aufbruch.
Gottes Segen.
Euer Stefan Taubmann