Nebenrolle
Bin ich für dich wichtig?
Diese Frage ist wohl eine von unseren – wenn nicht sogar DIE wichtigste Frage, die wir in uns tragen. Diese Frage richten wir an jede Person, der wir begegnen, oder die wir kennen.
Bei der einen Gruppe Menschen, scheint es uns egal zu sein, was diese wohl antworten würden. Ein Arbeitskollege, mit dem man eigentlich nur konstruktiv und sachlich zusammenarbeiten will. Die Menschen in der Schlange an der Kasse im Rewe, die man nur als Zeitfresser sieht und man selbst wahrscheinlich genauso wahrgenommen wird.
Manchmal sind es aber auch Personen in unserem ganz nahen Umfeld, für die man manchmal am liebsten Luft wäre. Dann wünschen wir uns sogar, dass wir, wenn auch nur für eine bestimmt Zeit NICHT WICHTIG sind.
Wem man nicht wichtig ist, der will auch nichts von mir. Das bedeutet, keine Verpflichtungen, keine Erwartungen, kein Stress… eine Nebenrolle. Oder sogar eine Statistenrolle.
Und doch, wenn ich mir aber bewusst werde, bei wem es mir eigentlich nicht egal ist, kommen mir eine Vielzahl an Personen in den Sinn. Meine Frau, auf deren „Ich liebe dich“ ich emotional angewiesen bin. Meine Freunde, von denen ich spüren muss, dass ich ihnen wichtig bin und sie sich Zeit für mich nehmen. Meine Familie, bei denen ich immer meinen Platz haben werde bzw. will. Die Leute aus der G26, denen ich wöchentlich (und einigen noch öfters) begegne und mit ihnen ein Stück meines Lebens teile und erlebe, dass ich angenommen bin.
Unser Selbstbewusstsein ernährt sich von den Wertschätzungen von den Leuten, bei denen es uns nicht egal ist, ob wir für sie wichtig sind. Diesen Personen geben wir eine Hauptrolle, eine Rolle, die in unser Leben sprechen darf. Ob positiv, ermutigend oder auch kritisch, hinterfragend.
Diese Beobachtungen sind nicht neu. Schon zu Zeiten der Bibel waren die Menschen aufeinander angewiesen. Nicht zufällig formt Gott sein Volk als eine Gemeinschaft, beruft Jesus seine Jünger zu einer Gruppe oder gründet Paulus Gemeinden, in denen Menschen sich nahe und einander wichtig sind. Der Mensch braucht andere um sich herum, um sich zu reiben, zu ermutigen und wertzuschätzen.
Gott selbst gibt uns Zusprüche, wie im Pslam 139:
„Wie kostbar sind deine Gedanken über mich, Gott! Es sind unendlich viele.“
Wir spielen für Gott keine Nebenrolle!
Gott schreibt nicht unbedingt mit den großen Mackern die Weltgeschichte. Die Großen Namen der Bibel wirken nur für uns heute so groß. Ein David war zuerst der jüngste Sohn einer unwichtigen Familie, Petrus war nur ein Fischerjunge und Maria nur irgendein Teenager aus Israel. Für Gott waren sie nie Nebenrollen. Für uns mittlerweile auch nicht.
Doch oft fühlen wir uns daneben unbedeutend.
Da ist Gemeinde so genialer Ort. Mir reicht es eben meistens nicht, dass ich kognitiv weiß, dass ich Gott wichtig bin. Auch, wenn ich das ab und zu sogar in Gebeten, Texten, Liedern, etc. spüre. Dass ich Gott wichtig bin und er mich gebrauchen kann, lerne ich in der Begegnung mit anderen.
Der berühmte Vers „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40) gilt auch in die andere Richtung.
Gott lebt in uns und somit wird seine Liebe weitergegeben, wenn wir uns begegnen.
Ich wünsch mir, dass wir eine Gemeinde sind, in der wir uns gegenseitig wahrnehmen. Dass wir uns sehen und dadurch wertschätzen.
Wem könntest du mal wieder ein einfaches Kompliment geben?
Wem könntest du mal einfach „Danke“ sagen?
Mit wem könntest du nach dem Gottesdienst mal einen gemeinsamen Kaffee trinken und fragen, wie es ihm/ihr geht?
Für wen kannst du einfach mal beten?
Euer Micha Steppan
Annette Oesterhaus, unsere neue Gemeindesekretärin
//Micha Steppan
Ich werde hier interviewt, …
… wahrscheinlich weil ich seit 1. April im Gemeindebüro der G26 arbeite.
Meine Familie…
…besteht aus meinem Mann Bernd (Soldat) und meinen 3 Kindern: Nele, Merle, Jette
Wir wohnen…
… noch in Brahmenau. Wir werden aber hoffentlich noch dieses Jahr nach Ronneburg umziehen.
Ursprünglich komme ich…
… aus dem Eichsfeld-Kreis, der Katholiken-Hochburg. Der genaue Ort, den niemand kennt heißt: „Jützenbach“
Von dort vermisse ich am ehesten…
… meine Mutter.
Wirklich, wirklich gerne…
… verbringe ich Zeit mit meiner Familie!
Kirchlich verortet sind wir…
… in Pölzig, in der evangelischen Landeskirche.
In meiner neuen Arbeit im Büro der G26 freue ich mich auf…
… die Zusammenarbeit im Team.
Momentan lese ich…
… im Moment eigentlich gar nicht. Wenn dann aber gerne „Nele Neuhaus – Krimis“.
Der letzte Film, der mir richtig gut gefallen hat…
… ist aufgrund des turbulenten Alltags echt lange her.
An einem Tag, an dem meine Kinder woanders gut untergebracht wären und ich Zeit hätte…
… würde ich mit meinem Mann Fahrradfahren.
Mein Lieblings-Nachtisch…
… Eis!
Ungeschlagen bin ich in meiner Familie mit…
… meinem Organisationstalent.
…ich war ein Trauergast – Interview mit Talitha Heimowski
Hey Talitha, du warst ja im Oktober auf einer doch etwas besonderen Freizeit. Was war das denn für eine?
Das war das Musical-Camp “Adonia” für Teenager.
Wie kann ich mir das vorstellen? Wie lief das denn so ab?
Also wir haben uns am Sonntag getroffen, da wurden dann abends die Theaterrollen, Tänze und Solos verteilt. Montag und Dienstag gab es dann mehrere Proben. Am Mittwoch ging es auf Tournee und in Wildeck fand dann das erste Konzert statt. So ging es dann die nächsten Tage in unterschiedlichen Städten weiter und am Samstag hatte wir das große Abschlusskonzert in Apolda, nachdem alle mit ihren Familien wieder nach Hause gefahren sind.
Das klingt ja nach einem straffen Programm. Um was ging denn das Musical?
Das Stück hieß „Herzschlag“ und es ging darum, dass Lazarus in ein Krankenhaus eingeliefert wird, ihm die Ärzte aber nicht helfen können und er stirbt. Jesus besucht dann aber Maria und Marta und weckt Lazarus vom Tod auf.
Spannende Geschichte! Was war denn dein Part während der Proben und vor allem bei den Auftritten?
Ich war einer der Trauergäste, das heißt ich war bei der Beerdigung von Lazarus dabei und habe mich mit einigen anderen Freunden gefragt, warum Jesus weder Lazarus geheilt noch Maria und Marta getröstet hat nach dem Tod ihres Bruders. Als dann aber Jesus 3 Tage nach dem Tod die Schwestern besuchte, durfte ich staunend mit beobachten, wie Lazarus zum Leben erweckt wurde. Und ansonsten habe ich im Chor mit den anderen Teilnehmern gesungen.
Und DEIN größtes Highlight?
Nachdem Lazarus auferweckt wurde, haben wir am Ende als ganzer Chor ein Lied gesungen, das Gottes Kraft und auch die Begeisterung der Menschen zeigen sollte und das hat Mega viel Spaß gemacht. Ansonsten waren eigentlich die Gemeinschaft und der letzte Auftritt meine Highlights.
War das deine erste Adonia-Freizeit? Wie bist du denn dazu gekommen, da mitzumachen?
Ich war vor 5 Jahren schon mal mit meinen beiden älteren Geschwistern, durch die ich auch überhaupt zu Adonia gekommen bin.
Für wen wäre denn eine Adonia-Freizeit auch was? Wer kann da mitmachen?
Wenn du zwischen 9 und 12 Jahre alt bist und Lust hast ein christliches Musical mit anderen Teilnehmern einzustudieren und dann auch aufzuführen, dann ist das Junior Camp für dich geeignet. Das Teens Camp ist dann für alle 12 -bis 19 Jährigen.
Wann ist die nächste Freizeit?
Die Teens Camp sind nächstes Jahr in den Oster- und Herbstferien und die Juniorcamps finden in den Sommerferien statt.
Bist du dabei?
Ich bin leider nicht dabei, da ich nächstes Jahr im Herbst wahrscheinlich schon in Lima bin, da ich dort ein Auslandsjahr mache.
Weihnachten für andere
In vielen Wohnungen lichtet sich mittlerweile der Weihnachtsschmuck und auch die Geschenke sind wahrscheinlich überall ausgepackt. So schnell, wie Weihnachten jedes Jahr auf uns zugerast kommt, so schnell verpufft der Weihnachtsrummel spätestens mit den Silvesterraketen.
Wie hast du die Feiertage verbracht? War es so, wie du es dir erhofft hattest?
Die Erwartungen sind an Heilig Abend meist besonders hoch. In diesem Abend muss einfach alles stimmen. Das Essen, das Wetter, die Gesprächsthemen am Tisch, die Geschenke, die Auswahl an Personen und natürlich die friedliche Atmosphäre. Nicht selten, trifft das an Heilig Abend genau nicht ein…
Am vergangenen Heilig-Abend-Gottesdienst in der G26 konnten wir in einem Theaterstück mit dem Titel “Weihnachten für andere” mal bei 3 fiktiven Familien ins Wohnzimmer schauen.
In der einen Familie versuchte die Mutter – koste es, was es wolle – den Frieden bewahren, was an den Streitereien mit ihren Söhnen und ihrem Mann richtig schief ging. In der anderen Familie fühlte sich ein Student missverstanden, da er mit dem Geschenkedruck nicht zurecht kam. Und in der 3. Familie war ein Familienvater mit dem Besuch seiner Eltern überfordert, da zwischen seinen Teenager-Töchtern und deren Großeltern ganz verschiedene Vorstellungen aufeinander krachten, wie Gott sich ein Weihnachtsfest wohl wünscht.
Alle 3 Leidtragenden treffen sich dann in einer Bar und erzählen sich ihre Geschichten, worauf sich bei ihnen eine Erkenntnis breit macht:
Wir können Weihnachten nicht machen! Weder erschaffen, noch kaputt machen.
Dieses Weihnachten vor 2000 Jahren hat gereicht und bringt die Botschaft, dass Jesus für UNS ganz persönlich auf die Welt gekommen ist. Weder ein schöner oder friedvoller Weihnachtsabend ist also wichtig. Jesus kam in diese Welt und ist seit dem nicht wieder gegangen.
Dieses Theaterstück wurde von ca. 18 Schauspielern aufgeführt. Umrahmt war der Gottesdienst musikalisch von einer stark besetzten „Weihnachts-Band“ unter der Leitung von Renate Schwerdtfeger.
Ob dies alles ein gelungener Weihnachtsgottesdienst war, kann ich nicht sagen. Wir hoffen aber, dass die vielen Leute, die gekommen sind, sich die Botschaft mitnehmen konnten. Und vielleicht auch, dass bei dem ein oder anderen der Druck, das „perfekte Weihnachten“ zu machen abgefallen ist.