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Worte zum Tag

//Franz Beutel//

Sonntag 20.10. 2019

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Am 20. Oktober 1971 diskutierte der Bundestag den Haushalt für das kommende Jahr. Plötzlich wird die Sitzung unterbrochen. Soeben war ein Telegramm aus Norwegen eingetroffen. Die Nachricht des Nobel-Komitees lautete: Bundeskanzler Willy Brandt wurde der Friedensnobelpreis des Jahres 1971 zugesprochen. Die Begründung:

„Als Bundeskanzler hat Willy Brandt im Namen des deutschen Volkes die Hand zu einer Versöhnungspolitik zwischen alten Feindländern ausgestreckt. Er hat im Geiste des guten Willens einen hervorragenden Einsatz geleistet, um Voraussetzungen für den Frieden in Europa zu schaffen.“

Heute leben wir in einem Land ohne innere Grenzen. Das hat tiefe Wurzeln in der Geschichte. Wir leben gerade zwischen den beiden Feiertagen. 30 Jahre Mauerfall und 29 Jahre Wiedervereinigung.
Wer die Jahre der Kriegs- und Nachkriegszeit nachvollzieht, kann nur dankbar sein für unser Leben in Freiheit heute.

Trotzdem treffe ich Menschen, die sind voller Frust. Sie denken und handeln nicht „Pro“ sondern „Kontra“. Ganz anders Johann Wolfgang von Goethe: Als im Jahre 1780 die Stadt Gera im großen Stadtbrand zerstört war, schrieb er an seinen Freund Lavater in Straßburg: „Was tust du für Gera, Du Treiber?“ So haben nach der Katastrophe mehrere Städte aus Deutschland und der Schweiz Geld zum Wiederaufbau überwiesen. Ein Aufruf der Bibel lautet: „Sucht das Beste für die Stadt und das Land und betet für sie!“ Das ist auch heute unser Zukunftsweg.

Daß wir den gemeinsam gehen wünscht
Pastor Franz Beutel aus Gera

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Montag 21.10. 2019

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Gerne bin ich mit der Bahn oder dem Auto unterwegs. An den Landesgrenzen erinnere ich mich jedes Mal: Wir leben 30 Jahre im geeinten Deutschland! Die Grenze trennt uns nicht mehr. Ein grünes Band verbindet unsere Bundesländer. Und das Grün der Bäume an den Straßen und in den Wäldern läßt mich aufatmen. Dankbar für gute Straßen, die saubere Luft, die lebendige Natur. Diese Dankbarkeit haben wir am Tag der Deutschen Einheit erlebt und gefeiert!

Gleichzeitig zwingt mich etwas anderes zum Nachdenken: Bei den Reisen durch unser schönes Land bin ich immer mehr erschüttert, wie viele Bäume in unseren Wäldern durch die Trockenheit abgestorben sind. Passt da noch das alte Weihnachtslied: „O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie treu sind deine Blätter!“ Oder singen wir nun bald:

„Wie braun sind deine Blätter?“

Es ist gut, daß die Bewegung „Fridays for Future“ auf das Problem aufmerksam macht. Ob wir da zum nächsten Weihnachtsfest in unseren Städten, Gemeinden, Kirchen und Wohnungen nicht grüne sondern tote Tannen aufstellen sollten? So zeigen wir das Problem und schonen den Wald.

Auf jeden Fall weiß ich: die Freiheit im Land und die Gesundheit der Natur sind nicht selbstverständlich. Und ich will mithelfen, beide zu pflegen und zu erhalten!
Denn Dankbarkeit und Verantwortung sind Geschwister die sich gegenseitig brauchen.

Einen guten Tag wünscht Ihnen
Pastor Franz Beutel aus Gera

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Dienstag 22.10. 2019

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Als vor über 100 Jahren die ersten Jugendherbergen das „Licht der Reisewelt“ erblickten, stand eines im Vordergrund: Junge Menschen sollen die Welt entdecken! Und das unabhängig von Herkunft und Geldbeutel. Sie werden andere Menschen und Länder erleben und so ihren Horizont erweitern.

Jugendherbergen in aller Welt stehen für diese Werte, die das Leben bereichern. Für alle, die mit offenen Augen durch die Welt gehen, Gemeinschaft erleben wollen und aufeinander zugehen. Mutig. Auch mal übermütig. Denn junge Menschen brauchen kein Korsett, wenn sie Rückgrat haben. Ich erinnere mich an Radtouren durch Deutschland, bei denen mir eine Jugendherberge die ersehnte Übernachtung bot. Und an Drittland – Begegnungsfreizeiten, die wir in Ungarn organisiert haben. Da konnten Jugendliche aus der DDR, der Bundesrepublik und Ungarn gemeinsam Urlaub machen. Wir haben die Bibel studiert und diskutiert und beim Bau einer neuen Kirche geholfen. Der Wert solcher Begegnungen mitten im „Kalten Krieg“ der 70ger Jahre ist spürbar bis heute. Angst ist ein schlechter Ratgeber. Aber weder das Fremde noch der Fremde kann uns Angst machen. Wir lernen, andere zu verstehen und zu respektieren. Und gegenseitig Verantwortung zu übernehmen.

Mit Worten der Bibel gesagt: „Helft einander, die Lasten zu tragen.

So erfüllt ihr das Gesetz, das Christus gegeben hat.“

In meinem Leben habe ich das Miteinander der Generationen schätzen gelernt.

Das wünscht auch Ihnen 
Pastor Franz Beutel aus Gera

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